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Kommunikations- und Konfliktkultur online

Hin­ter den meis­ten Prob­le­men und Missver­ständ­nis­sen steckt oft dieselbe Ursache: schlechte oder man­gel­hafte Kom­mu­nika­tion, Stress und extreme Her­aus­forderun­gen wie beispiel­sweise die aktuell lan­gan­hal­tende Arbeit­sphase im Home­of­fice. Wie man damit umge­ht? Erfahren Sie es hier.

Wählen Sie den richtigen Kanal und etablieren Sie offizielle Konflikttools

  • E‑Mail, What­sApp oder Tele­fon sind nicht geeignet, um einen Kon­flikt online kon­struk­tiv zu lösen – es kön­nen zu viele Missver­ständ­nisse entste­hen. Fehlende Gestik und Mimik tra­gen einen wesentlichen Teil zur Kon­flik­tentste­hung bei
  • Um wichtige Kom­mu­nika­tion­ssig­nale des Gegenübers nicht zu ver­passen, bietet sich ein Video-Gespräch an. Entschei­dend ist dabei, den Ursachen und Emo­tio­nen auf den Grund zu gehen und Kon­flik­te besprech­bar zu machen

 

Was bereits auf dem Tisch liegt oder ausgesprochen wurde, verursacht keinen Druck mehr

Sam­meln Sie gemein­sam The­men, in denen Sie sich üblicher­weise uneinig sind. Hal­ten Sie diese in ein­er Liste fest. Es reicht, diese Liste gemein­sam anzufer­ti­gen. Das allein hat schon etwas Befreien­des und es entschärft poten­zielle Konfliktherde.

Etablieren Sie eine konstruktive Grundhaltung in der Zusammenarbeit

Beispiel: «Wir haben Ver­trauen, Respekt und Wertschätzung. Wir streben gegen­seit­ige Unter­stützung sowie den Fokus auf unser gemein­sames Ziel an.»

Online-Kommunikation braucht mehr Führung

  • Regelmäs­siger Kon­takt (videogestützt) und fix etabliert­er Aus­tausch als Team sind wichtige Führungselemente
  • Struk­turi­ert­er Aus­tausch über das aktuelle Befind­en und die Herausforderungen
  • Jed­er teilt mit, an welchen The­men gear­beit­et wird und wo Unter­stützung benötigt wird

 

Konkretes Vorgehen in einer Konfliktsituation

Zuerst die Einzelarbeit, dann der konstruktive Dialog

  • Klären Sie für sich per­sön­lich zuerst, auf welch­er Ebene Sie den Kon­flikt über­all wahrnehmen:

-> Sach­lich­er Anteil im Kon­flikt (ca. 10 bis 30%)
-> Emo­tionaler Anteil von Beziehungs- und Macht­fra­gen (ca. 30 bis 60%)
-> Anteil an Wertvorstel­lung und kul­tureller Prä­gung (20 bis 40%)

  • Stellen Sie sich fol­gende Fra­gen und notieren Sie sich als Vor­bere­itung Ihre Antworten:

-> Was stört Sie an der Zusam­me­nar­beit?
-> Welche Bedürfnisse ste­hen für Sie hin­ter dem Kon­flikt
-> Was ist für Sie genug wichtig, dass Sie nicht ver­han­deln können/wollen?

Ablauf Konfliktgespräch (online)

  • Ein­stieg: klare Selb­staus­sage zum Kon­flik­tan­lass von allen involvierten Akteuren, ohne Dialog

-> Präzis­es Mit­teilen, genaues Zuhören
-> Wie ist Ihre Sichtweise? Wie füh­le Sie sich behan­delt? Was belastet Sie?

  • Kon­flik­t­di­a­log: ver­langsamter Streitdialog

-> Hin­ter Ihren Ansicht­en ver­steck­en sich oft­mals uner­füllte Wün­sche oder Bedürfnisse. Diese gilt es zu erken­nen und sich einzugeste­hen. Wagen Sie einen Blick­wech­sel: weg von der vertei­di­gen­den Posi­tion hin zu einem Inter­esse, hin­ter welchem Sie ste­hen.
-> A äussert sich – B hört zu, nimmt auf, ergänzt
-> B stellt seine Sichtweise dar, A hört zu und ergänzt
-> Erst wenn für bei­de Seit­en Klarheit bzgl. der Sit­u­a­tion des anderen herrscht, kann in die näch­ste Phase gegan­gen werden

  • Gemein­same Lösungssuche: Zusam­men­fassen, Wün­sche äussern, trag­bare Lösun­gen für bei­de finden

-> Zusam­men­fassen bei­der Stand­punk­te und des bish­er Erre­icht­en
-> Wün­sche äussern, mögliche Lösungsrich­tun­gen entwick­eln
-> Lösun­gen sam­meln und erst dann bewerten

  • Abschlussphase: Lösun­gen fes­thal­ten, Vere­in­barun­gen treffen

 

«Suchen Sie nicht nach einer Person, die Sie beschuldigen können – suchen Sie nach einem Grund für die Ursache!»